Bulambo, Jeannette
[UCL]
Büssgen, Antje
[UCL]
(ger)
Das Ziel vorliegender Arbeit ist es, Friedrich Schillers Konzept der ästhetischen Erziehung auf seine Relevanz im 21. Jahrhundert hin zu überprüfen. Dabei wird in einem ersten Teil untersucht, inwiefern Schiller in seiner Anthropologie von Ideen und Philosophen der Aufklärung beeinflusst war und welche Bedeutung die Französische Revolution für die Entstehung der Schrift Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen hatte. Im Anschluss wird Schillers dualistisches Menschenbild dargelegt, welches sowohl der Sinnes- als auch der Verstandestätigkeit gleiche Relevanz zuspricht. In seinen Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen kritisiert Schiller die Entfremdung des Individuums in der modernen Gesellschaft und fragt sich, warum die humanistischen Ziele der Aufklärung nicht umgesetzt werden konnten. Sein Ansatz zur Lösung der Probleme seiner Zeit ist die ästhetische Erfahrung, welche sich im Betrachten autonomer Kunst ergibt. In der ästhetischen Stimmung gelangt der Mensch Schiller zufolge zur Totalität seines Wesens, wodurch er befähigt werde, moralischer zu handeln und dadurch zur Freiheit seines ganzen Seins gelange. Schillers Konzeption postuliert die Selbsterziehung des Menschen zum moralischen Wesen mittels der Kunst, welche in einem weiteren Schritt zu einer Umgestaltung der Gesellschaft führen könne. Im Hauptkapitel wird untersucht, inwiefern Schillers Konzept für die Gesellschaft des 21. Jahrhundert von Belang sein könnte. Schließlich wird die Frage, ob der Mensch im 21. Jahrhundert noch immer ein Barbar ist und wie die ästhetische Erfahrung für die heutige Gesellschaft fruchtbar gemacht werden könnte unter Berücksichtigung von Aussagen renommierter Soziologen beantwortet.
(eng)
The aim of this paper is to examine Friedrich Schiller’s concept of aesthetic education for its relevance in the 21st century. A first section is devoted to analysing the extent to which Schiller’s anthropology was influenced by the ideas and philosophers of the Enlightenment and the significance of the French Revolution for the writing of Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Schiller’s two-fold approach to the human being is subsequently outlined, which attributes equal relevance to both the activity of the senses and the activity of the intellect. In his publication Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen, Schiller criticises the alienation of the individual in modern society and wonders why the humanistic goals of the Enlightenment could not be realised. His approach to solving the problems of his time is the aesthetic experience that arises in the contemplation of autonomous art. According to Schiller, in the aesthetic mood, the individual attains wholeness of his being, which enables it to act morally and thereby to attain freedom of its entire being. Schiller’s vision postulates the self-education of the individual as a moral being by means of arts, which in a further step could lead to a transformation of society. The concluding chapter discusses how Schiller’s concept can be of relevance to society in the 21st century. Eventually, in light of statements by renowned sociologists, the question as to whether humans in the 21st century are still barbarians will be answered and as to how the aesthetic experience could be made fruitful for today’s society.


Bibliographic reference |
Bulambo, Jeannette. Friedrich Schillers Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen Woran liegt es, dass wir noch immer Barbaren sind? Zur Aktualität Schillers Konzeption einer ästhetischen Erziehung des Menschen im frühen 21. Jahrhundert. Faculté de philosophie, arts et lettres, Université catholique de Louvain, 2021. Prom. : Büssgen, Antje. |
Permanent URL |
http://hdl.handle.net/2078.1/thesis:32096 |