Malmendier, Nicolas
[UCL]
Büssgen, Antje
[UCL]
Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern Globalisierung sich auf die Aspekte der räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung, Neoliberalismus und globaler Risiken auswirkt und somit die Lebensplanung, aber auch die Alltagsgestaltung eines Individuums prägt. Es wird davon ausgegangen, dass die Folgen der Globalisierungsprozesse die Lebensgestaltung eines Einzelnen erheblich geprägt haben und diese sich signifikant von der Lebensgestaltung der bisherigen Globalisierungsphasen unterscheidet. Dabei rückt die Arbeit als prioritärer gesellschaftlicher Teilbereich in den Vordergrund und nimmt aufgrund der Ausdehnung der neoliberalen Doktrin auf alle Lebensbereiche mehr Zeit in Anspruch, als es bisher für diesen Teilbereich der Fall war. Darüber hinaus wird argumentiert, dass das Risiko, dass ein Individuum von globalen Krisen betroffen sein wird, erheblich gestiegen ist und diesen nahezu ohne Schutz ausgesetzt ist. Diese Arbeit wird auf drei Analyseaspekte beschränkt, die die von Globalisierung angestoßenen Veränderungen in der Gesellschaft veranschaulichen sollen. Um diese Fragestellung zu beantworten, werden zwei Romane der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur analysiert, die das Phänomen der Globalisierung behandeln. Bei der Textauswahl handelt es sich um die Romane wir schlafen nicht von Kathrin Röggla und Der einzige Mann auf dem Kontinent von Terézia Mora. Rögglas Roman wir schlafen nicht erschien im Jahr 2004 und thematisiert die Arbeitswelt der sogenannten New Economy und die gravierenden Folgen des neoliberalen Denkens für die in diesem Umfeld tätigen Menschen. Der Roman basiert auf Interviews, die Röggla mit einer Anzahl Personen, die in der Unternehmensberatung tätig sind, geführt hat. Moras Der einzige Mann auf dem Kontinent stellt ebenfalls die New Economy des 21. Jahrhunderts dar. Der Schwerpunkt liegt auf den Arbeitsbedingungen des neoliberalen Wirtschaftens, insbesondere auf prekäre und internetbasierte Arbeit. Veranschaulicht wird somit die sich ändernden Beschäftigungs- und Arbeitsmuster zur Zeit der Globalisierung. Die Romane eignen sich zur Untersuchung der Globalisierungsthematik, da sie beide ihre Handlungen und Figuren in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts verorten und die Folgen der Globalisierung veranschaulichen. Da der Schwerpunkt dieser Arbeit auf den Aspekten der räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung, des Neoliberalismus und globaler Risiken liegt und diese unter anderem maßgeblich die Arbeitswelt beeinflussen, sind Moras und Rögglas Romane, die berufliche Laufbahn ihrer Figuren thematisieren, für die Analyse geeignet. Aufgrund der thematischen Überschneidung der Romane, wird es möglich sein, Gemeinsamkeiten in der Darstellung der Folgen der Globalisierungsprozesse festzustellen. Dennoch ist davon auszugehen, dass aufgrund der Unterschiedlichkeit der Romanfiguren auch einige Diskrepanzen in der Darstellungsweise bestimmter Aspekte auftreten werden. Ein Vergleich der Romananalysen ermöglicht es, diese Gemeinsamkeiten und Diskrepanzen herauszuarbeiten.


Bibliographic reference |
Malmendier, Nicolas. Neoliberale Denkweisen im Zeitalter der Globalisierung : Arbeitsbiografien in Terézia Moras Der einzige Mann auf dem Kontinent und Kathrin Rögglas wir schlafen nicht. Faculté de philosophie, arts et lettres, Université catholique de Louvain, 2019. Prom. : Büssgen, Antje. |
Permanent URL |
http://hdl.handle.net/2078.1/thesis:21614 |