Reichenberg, Rebecca
[UCL]
Maesschalck, Marc
[UCL]
(fre)
Le mémoire, intitulé « Die Beweglichkeit der Liebe – Zu einem grundlegenden Gedanke Schellings auf dem Weg in die Weltalter », se donne pour tâche de montrer que l'amour – bien loin d'être un phénomène marginal de la pensée de Schelling – est l‘objet décisif au coeur des Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände (1809) et source vive de sa philosophie. Notre travail commence par une lecture systématique et comparative de Philosophie und Religion (1804) avec des Recherches et tente de retracer un développement dont l'horizon pour le présent travail est la première version des Weltalter (1811). En relevant certaines dissonances systématiques de la philosophie de l'identité, nous parvenons à saisir l’identité elle-même comme se transformant de l’intérieur. Le ‘concept’ d’amour schellingien, compris comme l’expression suprême de ce cheminement, nous permet d'envisager les Recherches comme le premier point culminant de cette transformation et comme ce qui oriente la pensée de Schelling dans les années à venir.
(ger)
Die eingereichte Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter dem Titel „Die Beweglichkeit der Liebe – Zu einem grundlegenden Gedanken Schellings auf dem Weg in die Weltalter“ die Liebe – weit entfernt davon, bloßes ‚Randphänomen‘ schellingschen Denkens darzustellen – als entscheidenden Gegenstand der Philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände von 1809 aufzuzeigen. Diesen Gegenstand wollen wir dabei allerdings im Umfeld dieser Abhandlung über sie hinaus als ‚systembewegenden‘ seiner Philosophie nachvollziehen. Zeitlich setzt dieser Einblick mit einer konzentrierten und hinsichtlich der Untersuchungen vergleichenden Auseinandersetzung mit der Schrift Philosophie und Religion von 1804 ein und versucht folgend, eine Entwicklung nachzuzeichnen, deren Horizont für die vorliegende Arbeit vornehmlich die erste Version der Weltalter von 1811 darstellt. Philosophie und Religion, gemeinhin zur Umbruchszeit der Identitätsphilosophie gerechnet, bildet dabei den konkreten Ausgangspunkt unserer Arbeit, um auf textimmanente wie systematische Dissonanzen aufmerksam zu machen. Diese sollen sich als fruchtbar erweisen, ein sich in den folgenden Jahren wandelndes Verständnis von Identität aufzuzeigen, das in der Freiheitsschrift einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Schellings Liebesbegriff dabei als höchsten Punkt und entscheidenden Ausdruck dieser Entwicklung zu erläutern, ermöglicht es, die Freiheitsschrift einerseits als ‚Ergebnis‘ dieser Entwicklung, wie andererseits als wegweisend für die kommenden Jahre zu behandeln. Den systematischen Kern der Arbeit bildet also die so genannte Freiheitsschrift, die jedoch in einen über sie hinausreichenden Problemhorizont eingebettet wird. Die Beweglichkeit der Liebe steht dabei im Zentrum Schellings Verständnisses der Offenbarung und eines ‚neuen Gottesbegriffs‘. Als Kern der in der Freiheitsschrift behandelten Theogonie soll sie zudem zugleich pointiert aufweisen, dass und inwieweit nicht zuletzt das Böse, sondern das Wesen der menschlichen Freiheit überhaupt nur unter dem Gesichtspunkt einer als Liebe zu interpretierenden Offenbarungsdynamik verortet werden kann. Die Arbeit bemüht sich dabei durchweg um eine systematische, textnahe Auslegung, bei der entscheidende Hauptlinien und Schlüsselbegriffe im Fokus stehen, die unseren gewählten Zugang nicht nur als einheitlichen zu einer vielschichtigen Schrift wie Entwicklung aufweisen, sondern es zum Ende der Arbeit hin ermöglichen sollen, die Stuttgarter Privatvorlesungen von 1810 in einer Kontinuität zu den Untersuchungen zu lesen und die aufgezeigten Problematiken als verbindendes ‚Element‘ zu den Weltaltern zu begreifen.


Bibliographic reference |
Reichenberg, Rebecca. Die Beweglichkeit der Liebe : Zu einem grundlegenden Gedanken Schellings auf dem Weg in die Weltalter. Faculté de philosophie, arts et lettres, Université catholique de Louvain, 2020. Prom. : Maesschalck, Marc. |
Permanent URL |
http://hdl.handle.net/2078.1/thesis:23921 |